Dr. med. vet. Bettina Klink, Kleintierpraxis Gubel,
Örlikon
Am 8. April 2006 war es endlich
soweit, nach 9 Monaten intensiver Vorbereitung konnte ich meine
eigene Kleintierpraxis eröffnen. Ich hatte mich schon länger mit
dem Gedanken befasst. So richtig konkret wurde es als ich begann
mit Anita Haug, Finanzfrau im Vorstand von frauen.unternehmen
detaillierte Pläne zu schmieden. Ich hatte ziemliche Bedenken
bezüglich der Finanzierung meiner Praxis. Wir haben zusammen
einen ausführlichen Businessplan und einen 5-Jahres-Finanzplan
inklusive einem Worst Case Scenario erstellt. Gemäss Plan würde
ich nach 2 bis 3 Jahren schwarze Zahlen schreiben.
Nach einer Analyse des
bestehenden Angebots war der Standort für die Praxis bald klar.
Die freien Mietobjekte waren nicht ideal. Meine Idee, einen
umfassenden 24 Stunden Service zu garantieren, bedingt 2 bis 3
Arbeitsplätze. Das heisst, dass ich mich auch mit dem Gedanken
befassen musste Mitarbeitende einzustellen.
Zu diesem Zeitpunkt haben wir die
Zürcher Kantonalbank kontaktiert; auch hier ein Mitglied von
frauen.unternehmen. Sie, und der zuständige Sachbearbeiter,
haben die Unterlagen auf Herz und Nieren geprüft und einige
Elemente hinterfragt. Meine Unternehmensberaterin Frau Haug hat
mich dabei begleitet und mit den passenden Argumenten
unterstützt.
Nun kam mir ein grosser
Glücksfall zu Hilfe. Ein Tierarzt in meinem Zielort hat seine
Praxis altershalber zum Verkauf ausgeschrieben. Damit waren alle
Voraussetzungen erfüllt und die Bank gab mir die Zusage für die
Finanzierung; ich konnte die Praxis übernehmen.
Dann ging es erst richtig los:
Verhandlungen für den Kauf von Praxis-Einrichtungen, Wahl von
Software und Hardware. Einholen von Bewilligungen, Planen der
Übergabe und schlussendlich: Suchen von Mitarbeitenden. Inserate
aufgeben, Dossiers studieren, Interviews führen, Absagen
schreiben und Verträge aufsetzen. Ich hätte nicht gedacht, dass
dieser Teil so viel Zeit in Anspruch nehmen würde. Ich habe mich
für eine tierärztliche Praxisassistentin und eine
Teilzeit-Tierärztin entschieden. Die Umstellung von der
Einzelkämpferin zur Unternehmerin hat mich ziemlich gefordert.
Jetzt haben wir die erste Einarbeitungsphase hinter uns und die
Praxis läuft über Erwarten gut. Zusammen mit Anita Haug plane
ich schon weitere Schritte. |